Die Veranstaltung
Wer mit 14 Jahren schon an 54 Wertungsturnieren teilgenommen und dabei sogar eine Partie gegen die frühere Nummer 3 der Weltrangliste (GM Andrei Sokolov) gespielt hat, den schrecken auch 22 gleichzeitig angetretene Kinder beim Schachclub Wolfratshausen nicht: Oliver Schackmann vom Schach-Club Vaterstetten siegte 21 Mal und verlor nur eine einzige Partie.
Die Vorstellung
Jugendleiter Hermann Rogge, der seinen Schützlingen jeden Monat einen „VIP“ als Gast-Trainer präsentiert, machte es diesmal besonders spannend und stellte Oliver zunächst als interessierten Besucher vor. Während sich alle erwartungsvoll fragten, wann der große Unbekannte wohl endlich erscheinen werde, berichtete Rogge von dessen bisherigen Erfolgen: unter anderem zweifacher Bayerischer Meister (2011 und 2012) und dreifacher Bayerischer Vizemeister (2009, 2011 und 2012) in verschiedenen Jugend-Altersklassen, Vereinsblitzmeister 2012 des Schach-Clubs Vaterstetten, wo er auch als Mitglied der 1. Erwachsenen-Mannschaft in der Bezirksliga spielt, oder bei der Deutschen U12-Einzelmeisterschaft 2011 (Platz 41). Seine aktuelle DWZ (Deutsche Wertungszahl) beträgt 1902.
Das Simultanturnier in Bildern
Bildquelle: Alle Bilder Egbert Dannert
Training und Staunen
Hinter diesen Erfolgen stecke natürlich auch eine Menge Training, berichtete Rogge: drei Trainer, mit denen Oliver teils über Skype arbeitet – und das bis zu zehn Stunden pro Woche. Gefördert wird er dabei auch durch die Deutsche Gesellschaft für das hochbegabte Kind e. V. (DGhK).
Der Wolfratshausener Nachwuchs kommt da natürlich nicht ran: zweieinhalb Stunden wird samstags in zwei Gruppen trainiert. Im Spieleifer stehen die „Wölfe“ und „Wölflinge“ dem Vaterstettener aber nicht nach und besuchen auf regionaler Ebene jedes Turnier – immer fast vollzählig!
Nachdem Oliver ihnen noch – wie beim Wolfratshausener Jugendtraining üblich mit Hilfe von Notebook und Beamer – eine seiner Glanzpartien vorgestellt hatte, kamen endlich die Gastgeber gegen ihn zum Zug. Rund anderthalb Stunden lang leisteten die zähesten teils erbitterten Widerstand, was aber umso schwieriger wurde, je weniger von ihnen übrig waren. Am Ende jedoch hatte nur einer einen Sieg vorzuweisen: Christian Schäfer, der erst vor wenigen Monaten zum SC Wolfratshausen gewechselt war. Er wird bereits als härtester Konkurrent des amtierenden Jugend-Clubmeisters gehandelt.